Veränderungsprozesse im Krankenhaus zum Erfolg führen und die Mitarbeiter für Veränderungen gewinnen

Es zeigt sich immer wieder, dass Menschen sich sicher fühlen, wenn alles bleibt wie es ist, dass sie aber schnell unsicher werden oder sich bedroht fühlen, wenn etwas Neues auf sie zukommt. Wenn Mitarbeiter sich zum Beispiel bei der Zusammenführung von Stationsteams fragen, ob sie anschließend ihren Arbeitsplatz verlieren oder ob sie der zunehmenden Arbeitsbelastung noch gewachsen sein werden, reagieren sie mit Abwehr. Aus Angst. Diese Angst dominiert dann das weitere Geschehen. Sie werten das Neue ab, idealisieren das Alte, und einige versuchen gezielt, den Veränderungsprozess zum Scheitern zu bringen.
So werden die innovativen Kräfte der Mitarbeiter und ihre Kreativität nicht ausgeschöpft, sondern unterdrückt, sie werden nicht für den Innovationsprozess genutzt, sondern richten sich gegen ihn.

Wirtschaftswissenschaftliche Studien in deutschen Großunternehmen zeigen, dass dort 50 bis 70 Prozent der Veränderungsvorhaben nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Nicht wegen ungeeigneter Konzepte, sondern durch Fehler im Umgang mit den beteiligten Menschen. Das kostet schnell viele Zehntausend oder Hunderttausend Euro – Kosten, die in keiner Bilanz auftauchen und dennoch entstehen.

Geplante Veränderungen werden dann effizient umgesetzt und zum Erfolg geführt, wenn sie von den Mitarbeitern mit getragen werden. Sie konzentrieren sich dann auf die Suche nach praktikablen Lösungen und können zum Beispiel Patienten davon überzeugen, dass sie durch neue, auf Aktivierung zielende Pflegekonzepte nicht vernachlässigt werden, sondern dass sie gesundheitlich profitieren.

Diese Unterstützung ihrer Mitarbeiter zu gewinnen fällt Führungskräften leichter, wenn sie mit der Psycho-Logik von Veränderungsprozessen vertraut sind und wenn sie die einzelnen Phasen der Umsetzung von Veränderungen kennen. Dann verstehen sie die spezifischen Ängste und Befürchtungen ihrer Mitarbeiter und können das Geschehen aus der Perspektive ihrer Mitarbeiter sehen. So fällt es ihnen leichter, die verschiedenen Phasen dieses Prozesses erfolgreich zu gestalten:
  • Dann stimmt das Timing bei der Information über anstehende Veränderungen.
  • Dann werden Abwehr und Widerstände gering gehalten.
  • Dann können Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.
  • Dann kann eine Aufbruchstimmung in der Abteilung oder im gesamten Unternehmen entstehen.
  • Dann setzen sie Veränderungsmaßnahmen leicht, schnell und zielgenau um.